Steppenras
en mit Haar-Pfriem
engras am Süßen See.
Steppenrasen mit Rosssch
weif-Federgras im Nordharz-Vorland.
Steppenrasen
Sie sind ein Florenelemend des Pannonischen Raums, Kerngebiet sind Bulgarien und Ungarn. Die allgemein als Puszta bezeichnete
Grassteppe hat auch Vorkommen in Deutschland, kleinflächig und auf Sonderstandorte begrenzt.
Das Mitteldeutsche Trockengebiet ist Vorkommens-Schwerpunkt dieser Steppenrasen.
Auffälligster Unterschied zu den (zuweilen direkt angrenzenden) Kalk-Trockenrasen ist das Fehlen von Orchideen und die Beschränkung
auf wenige Arten, die unter den zumeist extremen Bedingungen noch zu existieren vermögen. Die Steppenrasen sind stets auf
Extrem-Standorte beschränkt. Vor allem verschiedene Vertreter der Gattung Stipa (Federgras) können den Beständen das Gepräge geben.
Erst seit 1997 als eigene Klasse anerkannt und vorher den Kontinentalen Trockenrasen zugerechnet,
sind sie stets ein Objekt von Forschung und Schutzbemühungen gewesen. Wenn man sich allerdings ansieht, auf welch minimale Reste
sich die Schutzgebiete beziehen, so zum Beispiel am Süßen See, Kern des Mitteldeutschen Trockengebietes, auf gerade einmal 70ha,
ist die Situation sehr ange- spannt. Schon unvorhersehbare Ereignisse können derart kleine Schutzgebiete schwer schädigen.
Und Einflüsse aus der angrenzenden Agrarlandschaft wirken intensiv auf sie ein. In erster Linie der Nährstoff-Eintrag.
Wenn Deutschland seiner Verantwortung im Sinne der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie nachkommen will bzw. muss,
werden die alten Schutz-Konzepte nicht reichen.