Kalk-Trockenrasen am Abbruc h der Querfurter Platte.
Kalk-Trockenrasen am Abbruc h der Querfurter Platte.
Kalk-Trockenrasen Kalk-Trockenrasen sind halbnatürliche Lebensräume. Ihre Existenz hängt von Bewirtschaftung ab. Typisch ist die Weidenutzung, seltener die Mahdnutzung. Natürliche Kalk-Trockenrasen sind an Extremstandorte (z.B. steile Hänge) gebunden und daher sehr selten. Die Standorte der Kalk-Trockenrasen wären von Natur her Wald. Erst durch die Schaffung der Offenbiotope konnten sich Arten etablieren, die vormals weiter südlich verbreitet waren, insbesondere im Mittelmeer-Raum. Dazu gehören auffällige Orchideen-Arten. Das Mitteldeutsche Trockengebiet mit Ausläufern zum Harz-Vorland ist prädestiniert dafür, wertvolle Bestände dieser Biotope und ihrer wertgebenden Pflanzenwelt zu beherbergen. Es ist eine Trocken-warm-Insel i m Regenschatten des Harzes. Zentrum ist der Süße See. Die orchideenreichen Kalk-Trockenrasen sind berühmt: ob die Toten Täler, die Schmoner Hänge oder das Leutratal, es sind Kronjuwelen des Naturschutzes! Inzwischen touristisch erschlossen wird ihre Schönheit einer breiten Bevölkerung zugänglich. Der Käseglocken-Naturschutz vergangener Zeiten weicht, zögerlich teils, einem ganzheitlichen Naturschutz. Es gilt, die Menschen nicht auszusperren, sondern mitzunehmen. Denn wie soll sich Liebe zur Natur entwickeln, wenn sie unerfahrbar ist? Eigentlich eine ganz logische Sache, aber immer noch hoch umstritten, ganz besonders in Sachsen- Anhalt. Natürlich ist Naturschutz im Kontext zu Tourismus keine einfache Sache, hoch sensible Lebensräume können unmöglich Massentourismusobjekte sein. Aber es ist an der Zeit, der Bevölkerung auch etwas mehr Verantwortungsbewusstsein zuzutrauen! Das kann dann mitunter so aussehen, dass etwa Pflanzenräuber oder Crosser von der Bevölkerung an den Kanthaken genommen werden. Die Menschen lieben die Schätze ihrer Heimat, wenn sie ihnen nur mal gezeigt und erklärt wurden. Nicht alles ist so auffällig und prächtig wie ein Hang voller Orchideen!