1 Wasser- und Sumpfpflanzen
Wasser- und Sumpfpflanzen
Breitblättriger Merk (Sium latifolium)
Das Foto entstand an einem ehemaligen Fischteich, der durch Lage in einem FFH-Gebiet für den Naturschutz gesichert werden konnte. Hier haben sich etliche seltene Arten nährstoffreicher Ufer eingefunden, und hier wird nicht gehäckselt. Entsprechende Absichten konnten abgewendet werden.
Von den Doldenblütlern, die an Ufern und in Sümpfen vorkommen, ist der Breitblättrige Merk die wohl beeidruckendste Art. Enorm groß kann er werden. Einst prägten seine weißen Blütenschirme viele Ufer, umschwirrt von Insekten. Auch in Ackergräben war er sehr häufig. Durch das große Sommerhochwasser 2002 änderte sich das schlagartig. Lange blieb das Wasser, durch ausgelaufenes Heizöl oft eine schleimige Emulsion, in den Feuchtgebieten stehen und erstickte jeglichen Pflanzenwuchs. Auch heute noch sind einige ehemals regelmäßig anzutreffende Arten selten. Der Breitblättrige Merk ist heute dabei, allmählich wieder stabile Bestände aufzubauen. Weit entfernt von der ehemaligen Häufigkeit, aber zumindesten nicht mehr bestandsgefährdet. Die ersten Jahre bis etwa 2007 war er ganz weg.Bemerkenswert ist dabei die Tatsache, dass die Ackergräben nicht wieder besiedelt werden können. Mit neuer Häcksel-Technologie bequem zu pflegen, wird hier von den Meliorations-Betrieben gemäht und gekrautet, was die Messer hergeben. Dadurch sind in den letzten Jahren die Hochstaudenfluren (blütenreiche Kräuterfluren meist entlang von Fließgewässern) der Region über 90% dezimiert worden. Ausgegangen von einer guten Situation! Es wird hitzig gestritten, welche Chemikalien der Insektenwelt schwer schaden und deshalb nicht mehr verwendet werden dürfen. Nun, wenn wir die Insekten verhungern lassen, brauchen wir sie nicht mehr zu vergiften! Feuchte Hochstaudenfluren, in denen auch dieser Doldenblütler anzutreffen sein kann, sind die Nahrungsquelle vieler Insekten. Grünstreifen an Ackerrändern und Blumen-Mischungen für den Kleingärtner sind allenfalls Balsam für das schlechte Gewissen. Ein Ausgleich für vernichtete Lebensräume sind sie nicht. Das Foto entstand an einem ehemaligen Fischteich, der durch Lage in einem FFH-Gebiet für den Naturschutz gesichert werden konnte. Hier haben sich etliche seltene Arten nährstoffreicher Ufer eingefunden, und hier wird nicht gehäckselt. Entsprechende Absichten konnten abgewendet werden.
Breitblättriger Merk (Sium latifolium)
Igelsamige Schuppenmiere (Spergularia echiosperma)
Die Igelsamige Schuppenmiere kommt deutschlandweit nur an der Elbe vor, von Torgau bis Hamburg. Ihre Vorkommen sind unstet und gering. Es ist eine Seltenheit und Spezialität der Region. Von der ähnlichen und viel häufigeren Roten Schuppenmiere unterscheidet sie sich durch geringere Wuchsgröße bei gleichzeitig aber gleichgroßen Blüten. Diese haben einen Durchmesser von etwa 4mm. Zudem ist die Rote Schuppenmiere leicht krautig, die Igelsamige Schuppenmiere nicht. Für eine zweifelsfreie Bestimmung sind die winzigen Samen zu untersuchen. Sie sind mit Stachelspitzen übersät, daher der Name. Die Pflanze besiedelt ausschließlich schlammige bis schlammig-sandige Uferpartien sowohl direkt am Fluss als auch an den Altwassern. Zuweilen kann es vorkommen, dass Igelsamige Schuppenmiere und Rote Schuppenmiere gemeinsame Bestände bilden. Ein altbekanntes und mit weiteren Seltenheiten besetztes Vorkommen gibt es am Bleddiner Riß. Hier gab es im Spätsommer 2022 Massenbestände zu bestaunen, wie so noch nie gesehen. Durch die warme und trockene Witterung haben die Pflanzen die Möglichkeit gehabt, unbehelligt von störender Begleitvegetation die Sandbänke zu überziehen. Überhaupt haben in diesem trockenen Jahr viele Pflanzen eindrucksvoll gezeigt, wie gut sie mit ungünstiger Witterung umgehen können. Auch solche Arten, von denen man das nie vermutet hätte. Sie alle leben schon seit Millionen von Jahren auf der Erde, haben Kalt- und Warmzeiten überstanden. Sie sind viel robuster und anpassungsfähiger, als wir ihnen das zutrauen.
Kleines Flohkraut (Pulicaria vulgaris)
Das Kleine Flohkraut ist eine einjährige Samenpflanze aus der Familie der Korbblütler. Die typische Wuchshöhe schwankt je nach Standort stark und beträgt zwischen 5cm und etwa 35cm. Durchschnittlich bei 15cm.Etwas ungewöhnlich und unverwechselbar sind die sehr kurzen Zungenblüten. Charakteristisch auch die filzige Behaarung. Die Art blüht spät, etwa ab August bis Ende September. Das Kleine Flohkraut ist eine typische Stromtalpflanze. In Deutschland ist es am stärksten entlang der Elbe verbreitet, ferner auch an Rhein und Oder. Ursprüngliche Vorkommen etwas abseits der Ströme sind fast ausnahmslos erloschen. Die Art ist überall rückläufig, Ursache unbekannt. Typischer Standort sind offene Sand- und Kiesufer, ferner lückige Flutrasen und Spitzkletten-Uferfluren. Die Standorte sind voll besonnt und mitunter trocken. In der Region gibt es Vorkommen an der Elbe bei Piesteritz, im Wittenberger Luch, bei Iserbegka, bei Wartenburg, bei Bleddin und bei Priesitz. Die schönsten und zuverlässigsten Vorkommen sind die von Piesteritz und Wartenburg. Noch vor 30 Jahren waren die Vorkommen entlang des Elbufers nahezu durchgängig und riesig im Vergleich zu heute.In Sachsen-Anhalt gilt das Kleine Flohkraut als bestandsgefährdet.
Die Region um Wittenberg hat eine ganze Anzahl von botanischen Schätzen zu bieten. Ganz besonders prädestiniert ist sie aber für die Wasserpflanzenbestände in den Auen! Ein solches Bild machen zu können, ist ganz und gar nicht normal, sondern ein Privileg. So geballte Natur-Schönheit ist sehr selten! Und in diesem Fall zudem nicht in einem versteckten Winkel, sondern direkt am Ortsrand, keine 100m von der Klödener Burg entfernt. Die Krebsscheere, in Sachsen-Anhalt bestandsgefährdet, kam im NSG Riß so zahlreich vor, dass das Gewässer zugewuchert war, wie eine grüne Wiese aussah. Es gab Probleme deswegen: Geruchs-Belästigung im Winter, wenn die alten Blätter verfaulen. Angeln unmöglich, Fischerei unmöglich. Die Untere Naturschutzbehörde hat Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt, die aber kaum Wirkung zeigten. Dann kam 2002 das große Sommer-Hochwasser und die Rosetten der Krebsscheere lagen auf dem Acker. Dort, woher die eigentliche Ursache des Problems kam. Denn einfach so wächst die Krebsscheere nicht so extrem. Doch starke Düngung und dichtes Pflügen in der Hangkante (so dass große Brocken gedüngten Bodens in das Gewässer rollen) haben stark aufgedüngt. Heute sind die Bestände der Krebsscheere nicht so extrem und in die Höhe geschossene Preise für Dünger zwingen die Landwirtschaft, sparsamer damit umzugehen.Der Schwimmfarn, ehemals sehr selten, hat sich überall in der Region ausgebreitet. So sehr, dass er aus der Roten Liste gestrichen werden konnte. Solche Massenbestände allerdings sind ebenfalls etwas Besonderes. Die in den 1990er Jahren eingeleiteten Maßnahmen zur Reinhaltung des Wassers zeigen heute ihre volle Wirkung!
Krebsscheere (Stratiotes aloides) und Schwimmfarn (Salvinia natans)
Mäuseschwänzchen (Myosurus minimus)
Beim Mäuseschwänzchen handelt es sich ein eine einjährige Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Während der Blüte im Mai sind die Winzlinge kaum über 4cm hoch, strecken sich mit der Fruchtreife aber noch auf etwa 10cm. Danach sterben sie ab und samen aus, sommerliche Trockenheit ist somit kein Problem. Typisch ist das Mäuseschwänzchen für Flutrasen (besonders Quecken-Flutrasen) und wechselnasse Zwergbinsenfluren. In der Region findet man es überwiegend in der Elbaue. Abseits der Auen kommt es auch vor, jedoch seltener. Verbreitungsschwerpunkt sind die Pferdekoppeln bei Bleddin. Hier bildet das Mäuseschwänzchen mitunter enorme Massenbestände, besonders nach Frühjahrs-Hochwässern. In trockenen Jahren findet man die Pflanze nur an Standorten, die durch ihre Lage die nötige Feuchtigkeit bieten. An einem solchen Standort, dem Mückenwinkel bei Mauken, entstand diese Aufnahme. Es handelt sich um Zwergbinsenfluren in einer alten Sand-Abgrabung. Mit Acker-Quellkraut und Bleichem Zwerg-Hornkraut kommen hier auch noch zwei weitere interessante Arten vor. In der Aue sind wechselnasse bis wechseltrockene Verhältnisse, abhängig von Häufigkeit und Intensität der Hochwässer, an recht verschiedenen bzw. wechselnden Orten anzutreffen. Hoch gelegene Reste alter Talsand-Terrassen können dabei sehr wertvolle Pflanzenbestände aufweisen. Leider wurden genau diese wenigen Sonder-Standorte von der Forstwirtschaft beansprucht. Und wenn es nur 500 Quadratmeter sind, da müssen Kiefern drauf! Umgepflügt und aufgeforstet ist der Wert für den Natur-Haushalt verloren. Zum Glück für die Natur hat ein großes Hochwasser die Kiefern-Aufforstungen hinweggerafft, alle. Die durch das Pflügen entstandenen Rillen sind zwar nicht schön, aber die angestammte Vegetation hat sich dennoch wieder eingefunden. Ausdruck von Natur-Zerstörung durch mitunter sinnlosen Nutzungsdruck ist das Verschwinden selbst eigentlich häufiger Pflanzenarten. Das Mäuseschwänzchen gilt in Sachsen-Anhalt heute als bestandsgefährdet!
Nickender Zweizahn (Bidens cernua)
Der Nickende Zweizahn ist eine Attraktion des Spätsommers und beginnenden Herbstes. Dann erscheinen die 25-30mm breiten Blüten, die denen der Sonnenblume ähneln. Es gibt allerdings zwei Varianten: attraktiv mit Strahlenblüten und schmucklos ohne Strahlenblüten. Letztere ist viel häufiger. Insgesamt ist der Nickende Zweizahn aber eine seltene Art. Er wächst an nährstoffreichen bis mäßig nährstoffarmen Ufern, in Sümpfen und Mooren. Durch die Seltenheit dieser Feuchtgebiete, oftmals trockengelegt und kultiviert, ist auch der Zweizahn selten geworden. Als Ersatz-Lebensraum hat er Acker-Gräben gefunden. Dort sieht man aktuell die meisten Vorkommen. In der Region gibt es Vorkommen in allen Landschaftseinheiten, in der Dübener Heide allerdings ausschließlich in Bibersümpfen. Die attraktive Form mit Strahlenblüten hat nur 4 Vorkommen: ein Bibersumpf am Lutherstein, ein Auenmoor bei Wartenburg, ein mooriger Wiesenweiher bei Meuselko und der Bobbern-Sumpf bei Premsendorf. Der Gesamtbestand beläuft sich auf etwa 180 Exemplare, davon 150 bei Wartenburg. Als erste Schutzmaßnahme wurde das Auenmoor bei Wartenburg, wo es noch weitere seltene Pflanzenarten gibt und überregional bedeutsame Lurchvorkommen, in der Landschaftkulisse näher definiert. Und Kultivierungs-Maßnahmen, zu denen es bereits Planungen gab, ausgeschlossen. Hier erweist sich die Zusammenarbeit des NABU-Kreisverband Wittenberg mit der Unteren Naturschutzbehörde als zielführend. Die anderen Vorkommen sind augenscheinlich nicht gefährdet. Der Nickende Zweizahn ist damit eine Art, an der wir uns auch in Zukunft erfreuen können!
Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
Eine bizarr aussehende Sumpfpflanze, die schon in älteren Florenwerken niemals fehlte. Das Sumpf-Blutauge war wohl schon immer ein Liebling der Botaniker! Heute ein zusehends seltener werdender Liebling, denn Entwässerung der Feuchtgebiete führt zu massiven Bestands-Verlusten, einige der heute noch existierenden Vorkommen sind bereits stark geschwächt.Mit ursprünglich 20 Vorkommen ist die Region überdurchschnittlich gut besetzt, aber 4 davon sind schon erloschen. Und 6 sind in einem sehr schlechten Zustand. Im Fläming gibt es 5 Vorkommen, drei davon noch existent. In der Aue der Schwarzen Elster gibt es 4 Vorkommen, alle in sehr schlechtem Zustand. In der Annaburger Heide, überwiegend Sperrgebiet, gibt es 4 Vorkommen, eines davon riesig. Und in der Dübener Heide gibt es 6 Vorkommen, 4 davon noch existent, 1 kurz vor dem Verlöschen.Neben den von Meliorations-Genossenschaften auch heute noch vorangetriebenen Entwässerungen spielt auch der Angelsport eine bedeutende Rolle. Jeder Pflanzenwuchs der stört, kommt weg. Das nach der Annaburger Heide zweitgrößte Vorkommen im Saulug bei Jessen ist 2019 fast komplett vernichtet worden, nur minimale Reste sind übersehen worden und beginnen, wieder zu wachsen. Man gibt sich gerne ein grünes Image, Angler sind doch schließlich Naturfreunde! Naturfreunde allerdings, die derart viel Schaden anrichten, dass sich wahre Naturfreunde die Haare ausraufen, wenn sie das sehen! In Jagd und Angelsport hatten sich neofeudale "Gutsherren-Seilschaften" herausgebildet, für die Recht und Gesetz keine Rolle spielten. Als diese Herrschaften allerdings versuchten, das Europäische Naturschutzrecht zu unterwandern, mussten sie schmerzhaft einsehen, das die eigene Macht doch nicht unendlich ist. Heute haben sich die meisten dieser Seilschaften aufgelöst, der heutige Schaden an der Natur wird einfach durch Unwissenheit verursacht.
Sumpf-Calla (Calla palustris)
Die Sumpf-Calla ist eine auffällige und mitunter das Landschaftsbild prägende Sumpfpflanze. Abhängig vom Standort hat sie eine typische Größe von etwa 20 bis 40cm. Je schattiger der Standort, desto schlanker und höher die Pflanzen. Dort blüht sie nur selten, an lichtoffenen Standorten hingegen regelmäßig. Ab Mai öffnen sich die typisch geformten Calla-Blüten aus einem rundlichen Kolben und einem weißen Hochblatt, der Spatha. Zum Herbst werden daraus rote Beeren. Das Hochblatt ist zu der Zeit manchmal noch vorhanden, dann aber nicht mehr weiß, sondern grünlich. In Deutschland ist die Sumpf-Calla in der Norddeutschen Tiefebene verbreitet, in der Mitte und im Süden hingegen selten. Sie besiedelt ganz typisch die nassen Randsümpfe der Kesselmoore, von denen es in den Jungmoränen-Landschaften viele gibt. Weiterhin Waldsümpfe, Erlenbrüche, moorige Ufer und Schwingkantenriede. Meist sind es unbetretbare Bereiche.In der Region gibt es 8 Vorkommen: eines im Fläming, eines am Rand der Elbaue und 6 in der Dübener Heide. Die Bestände schwanken stark. Die Art ist durchsetzungsstark und verdrängt andere Sumpfpflanzen. Sehr empfindlich reagiert sie aber auf Austrocknung. Für ausgestorben gehaltene Vorkommen leben mitunter wieder auf, wenn die Standorte vernässen. In Sachsen-Anhalt ist die Sumpf-Calla stark bestandsgefährdet und steht unter Artenschutz. In Kriesenzeiten wurden die stärkehaltigen Rhizome als Zutat zum Brotteig genommen. Die Pflanze ist zwar giftig, doch zerfallen die Giftstoffe unter den hohen Temperaturen in ungiftige Stoffe. Die Sumpf-Calla ist keine offizielle Gartenpflanze, wird aber für Gartenteiche zuweilen angeboten. Geeignet ist sie höchstens für sehr große Anlagen, wenn der ungestüme Ausbreitungsdrang kein Problem darstellt.
Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris)
Mit einer typischen Wuchsgröße um 1m während der Blüte und bis 1,8m mit den Laubsprossen ist die Sumpf-Wolfsmilch der Riese dieser Gattung. Zur Blütezeit Mitte Mai nicht zu übersehen mit faustgroßen Blütenständen in leuchtendem Gelbgrün. Die Sumpf-Wolfsmilch ist eine typische Stromtalpflanze. Sie wächst in Röhrichten des Schilfs, des Rohr-Glanzgrases oder des Wasser-Schwadens. Weiterhin in Hochstaudenfluren, namentlich dem Blauweiderich-Spießblatthelmkraut-Saum. Die Standorte sind nass, feucht oder wechselfrisch und stets nährstoffreich, besonnt oder seltener halbschattig. Anzutreffen am Rhein, an der Donau, an der Weser, an der Werra, an der Elbe, an der Havel und an der Oder. Die stärksten Bestände finden sich an Elbe und Havel. In der Region verläuft die Verbreitungsgrenze Richtung obere Elbe, wo die Sumpf- Wolfsmilch nicht vorkommt. Das letzte Vorkommen in der Richtung liegt bei Klöden. Schöne Bestände ansonsten am Crassensee, am Tiefen Kolk, bei Bodemar, im Wittenberger Luch und an den Grauen Wiesen. Die Bestandsentwicklung ist trotz wiederholter schädlicher Eingriffe in einige der Biotope positiv. Keine schädlichen Eingriffe und eine besonders positive Entwicklung gibt es im Wittenberger Luch. In Sachsen-Anhalt gilt die Sumpf-Wolfsmilch als bestandsgefährdet und sie steht unter Artenschutz. Für die Verwendung im Garten gibt es die Sorte "Teichlaterne". Man pflanzt sie nicht in den Teich, sondern daneben. Es ist eine sehr empfehlenswerte Gartenpflanze. Bei ausreichender Feuchtigkeit auch ohne Teich.
Wassernuß (Trapa natans)
Die vielleicht berühmteste Wasserpflanze an der Mittleren Elbe! Und eine Erfolgsgeschichte. Durch dramatische Wasserverschmutzung waren Ende der 1980er Jahre alle Wasserpflanzen entweder dem Aussterben nahe oder schon verschwunden. Von der Wassernuß gab es noch 4 Vorkommen: den Sarensee bei Klieken, den Flutkolk II bei Wittenberg, das Altwasser Wendel im Wittenberger Luch und den Rötkolk bei Schützberg. Gesamtbestand etwa 500 Pflanzen.Nach der Wende gab es ein aufwändiges Artenhilfs-Programm, mit dem sich Planungsbüros aus den alten Bundesländern zu profilieren bemühten. Für die Pflanzen brachte das nicht viel. Während die betreuten Vorkommen kaum Fortschritte machten, überholte die natürliche Entwicklung das Geschehen. In den nach und nach immer saubereren Gewässern fanden die Wasserpflanzen zunehmend geeignete Lebensräume und konnten sich ausbreiten. So auch die Wassernuß. Sie kommt aktuell in 16 Gewässern vor, der Gesamtbestand ist schwer zu schätzen, auf jeden Fall über 10000 Pflanzen.In der Roten Liste ist die Art aber noch verzeichnet, als bestandsgefährdet. Im Frühherbst bietet die sonst eher unauffällige Wassernuß einen prächtigen Anblick. Die Blätter werden intensiv rot und die Rosetten lösen sich vom Boden. Der Wind treibt sie an die Gewässerufer. So kann man sie schön fotografieren. Die Wassernuß ist zurück, Seekanne und Schwimmfarn auch, in den Gewässern leben Biber und Fischotter, durch die Wälder streift der Wolf und am Himmel kreist der Seeadler. Auf den Wassernuß-Beständen der Wendel (Wittenberger Luch) brüten die Seeschwalben. Alles wird immer schlechter? Nur für Menschen, die jedem verlorenen Natur-Wert hinterhertrauern. Und dabei nicht bemerken, dass sich um die nächste Ecke bereits wieder eine Besonderheit ansiedelt. Natur ist Wandel, das sollte jedem Naturfreund klar sein.
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